Angesichts der Situation, dass immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sucht unsere Landeskirche Kirchgemeinden, die bereit sind, Menschen in ihren Räumen aufzunehmen und ihnen insbesondere Kirchenasyl zu gewähren.
Beim Kirchenasyl handelt es sich um die zeitlich befristete (zumeist 2 bis 3 Monate) Aufnahme von Flüchtlingen ohne legalen Aufenthaltsstatus, denen bei Abschiebung in ihr Herkunftsland Folter und Tod drohen oder für die mit der Abschiebung nicht hinnehmbare soziale, inhumane Härten verbunden sind. Während des Kirchenasyls werden alle in Betracht zu ziehenden rechtlichen, sozialen und humanitären Gesichtspunkte geprüft. Erfahrene Anwälte und Organisationen (PRO ASYL) haben die Vorgeschichte der Flüchtlinge, die zur Aufnahme ins Kirchenasyl vorgeschlagen werden, bereits vorab geprüft. In den meisten Fällen gelingt es nachzuweisen, dass Entscheidungen von Behörden überprüfungsbedürftig sind und ein neues Asylverfahren erfolgversprechend ist. Während der Zeit der Gewährung des Kirchenasyls werden die Behörden wie auch die Gerichte über den Aufenthalt der Flüchtlinge in der Gemeinde unterrichtet.
Der Gemeindekirchenrat hat in seiner letzten Sitzung, die als öffentliche Sitzung stattfand, beschlossen, bis zum 31. Januar 2015 zu prüfen, ob sich unsere Gemeinde in der Lage sieht, ein Kirchenasyl anzubieten, um gegebenenfalls dieses gewähren zu können. Dazu benötigt unsere Gemeinde Menschen, die bereit sind, in einem Unterstützerkreis diesen Prozess zu begleiten.
Des Weiteren werden Einrichtungsgegenstände, Kleiderspenden und Lebensmittelspenden, nach Möglichkeit auch Räume benötigt. Da die Personen, die sich im Kirchenasyl befinden, keinerlei staatliche Unterstützung in dieser Zeit erhalten und auch keine Gesundheitsversicherung besitzen, sind wir auch auf Geldspenden angewiesen. Hierbei wäre es hilfreich, wenn sich in der Gemeinde Mitglieder finden, die bereit sind, für einen von ihnen festgelegten Zeitraum eine feststehende Summe zu spenden, und dazu eine Verpflichtungserklärung abgeben.
Wer bereit ist, in der einen oder anderen Weise ein Kirchenasyl zu unterstützen, melde sich bitte bei unserem Kirchenasyl-Team (kirchenasyl@paul-gerhardt.com), im Gemeindebüro oder bei mir.
Ich danke bereits allen, die bereit sind, dieses Anliegen zu unterstützen.
Pfarrer Edgar Dusdal