Gemeinde lebt von den Menschen, die sie gestalten. Die miteinander Gottesdienst feiern und Feste organisieren, die einander zuhören und sich in Situationen von Not einander zuwenden.
Ich bin dankbar, dass ich nach dem Ende meines Vikariats vor drei Jahren in einer Gemeinde weiter mitarbeiten und Gottesdienst gestalten konnte, die von vielen getragen wird, die Menschen begleiten möchte in allen Lebenslagen und die unterschiedliche Formen von Gemeinschaft kennt – vom gemeinsamen Singen im Moment bis zur intensiven Gemeinschaft einer gemeinsamen Familienfahrt. Danke, dass Sie mich einbezogen haben in das "wir"dieser Gemeinde und mich bereichert haben mit Ihrer Neugier, Ihren kritischen und wertschätzenden Rückmeldungen, Ihrer Freude und Ihrem Kummer.
Nun endet mein Entsendungsdienst und damit mein Predigtauftrag in der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde. Ab 1. März werde ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Praktischen Theologie der Universität Leipzig beginnen. Beschäftigen wird mich die Frage, wie wir zukünftig mit Kirchengebäuden umgehen können angesichts von Schrumpfungs- und Veränderungsprozessen sowie die Frage, worin eigentlich die Öffentlichkeit des Gottesdienstes besteht.
Im Sommer dieses Jahres werde ich mit meiner Familie nach Leipzig ziehen. An Himmelfahrt 2015 wurde ich als Vikarin begrüßt, Himmelfahrt 2020 werde ich verabschiedet – und freue mich über jede und jeden, der dabei ist. Ich wünsche Ihnen allen, die die Paul-Gerhardt-Gemeinde mitgestalten, bleibende Offenheit für die Menschen in Rummelsburg, Friedrichsfelde und Karlshorst und ihre Lebensthemen, Kreativität und Mut für neue Formen und die Herausforderungen von Vielfalt. Ihnen allen, die diese Zeilen lesen und die in der Gemeinde ein- und ausgehen, wünsche ich Gottes Segen.
In bleibender Verbundenheit, Ihre Kerstin Menzel
Dienstag, 21. Januar 2020
Kerstin Menzel verabschiedet sich
Samstag, 11. Januar 2020
Ewige Schönheit - ewiges Leben
von Karin Kemal
Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, umso schöner wird er sie finden. Das meinte Chr. Morgenstern. - "Sieh' Vater, nur die Pracht, die hat der liebe GOTT gemacht!" so jauchzt ein Kind über den Reichtum der Blumen im Felde. "Ich hab' den Acker wohl bestellt auf gute Aussaat streng gehal-ten, nun sieh' mir eins das Unkraut an, das hat der BÖSE FEIND getan!" so der Vater im Gedicht Der Bauer und sein Kind von J. Sturm.
Schön ist die Jugend, die Liebe, der Erfolg und wer schön ist, der kommt weiter – sagen die Attraktivitätsforscher. Das Gesicht ist dabei besonders wichtig. Aber, nichts bleibt so wie es ist oder doch? Es gibt sie die ewig Schöne nahezu unausrottbar.
Die ewig Schöne ist ein Ärgernis für so manchen Gartenbesitzer, die ewig Schöne ist das Gänseblümchen auch Maßliebchen, Marienblümchen, Mondscheinblume, Morgenblume, Osterblume, Regenblume, Sommerröschen und mit vielen andere Namen mehr bezeichnet. Bellis perennis hat sie der große Systematiker Carl von Linné genannt. Und wirklich, immer wieder und unermüdlich schiebt sie ihre Blüten neu empor, sooft sie auch abgeschnitten werden. Unermüdlich blüht sie von Frühjahr bis Herbst. Unermüdlich schließt sie vorsorglich bei jedem Regen ihre Blüte um sie zu schützen.
So ist es nicht verwunderlich, dass sie der Jungfrau Maria gewidmet wurde. Sie war das Symbol für Unschuld und Reinheit. Die Heilwirkung der Blüten wurde hoch geschätzt. Salben mit Gänseblümchen sind Vitamin A-, C- und E- haltig. Sie werden der Haut aufgetragen, die sie schützt durch Saponine und Flavonoide. Auch in der Natur wirkt Bellis perennis. Sie bietet Bienen, Hummeln und anderen Insekten Nahrung. Die wieder die Größeren ernährt, Teil im Zyklus der Natur.
Es gibt auch auffälligere Schönheiten wie den Pfau. Auf einem Antependium in Irland fand ich eine Darstellung. Was hat ein Pfau auf einem Antependium zu suchen? Der Pfau wird heute mit der Eigenschaft der Eitelkeit in Ver-bindung gebracht. Im Altertum jedoch stand der Pfau für Allwissenheit. Die „Augen des Pfau“ wurden im Zusam-menhang mit göttlicher Wahrnehmung gesehen. Schönheit und Herrscherwürde wurden ihm zugeschrieben. In jedem Jahr erneuert der männliche Pfau die Pracht seines Schwanzes. Der Pfau war Sinnbild der Auferstehung, der Sonne und des Himmels. Er wurde in Zusammenhang mit dem Frühling und dem Erwachen des Lebens/Auferstehung gebracht. Das Fleisch des Pfaus galt nach Augustinus als unverweslich. In Asien gibt es viele Legenden um den Vogel stets jedoch in Verbindung mit Herrschaft oder Göttlichkeit. Wir kennen meist den blauen Pfau. Seltener ist der grüne oder auch Ährenträgerpfau, der in Indien besonders geschätzt wird, weil er junge Kobras frisst.
Wer kann sich dieser Schönheit entziehen? Wer ist nicht beglückt, wenn er die ersten Frühjahrsboten sieht? Es weht in diesem Erleben der Hauch der unbeschreiblichen Seligkeit in immer wieder sehnlich erwarteten Leben-sereignissen. Es liegt an uns sich diesem Erleben hinzugeben. Es als Wunder zu betrachten, dieses ewige Erwa-chen. Ewigkeit ist schwer vorstellbar. Doch vielleicht hilft da die Einlassung des Philosophen Ludwig Wittgensteins, "Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht. Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt. Unser Leben ist ebenso endlos, wie unser Gesichtsfeld grenzenlos ist."
Es erfordert von den Schönen Kraft und Energie, die notwendigen sich weiderholenden Erneuerungen ihrer Schönheit. Sie dient dem Fortbestand ihrer Art, der Weitergabe von Leben. Unser in jedem Gottesdienst wieder-holtes Herrengebet endet mit dem Vers: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit“.

Schön ist die Jugend, die Liebe, der Erfolg und wer schön ist, der kommt weiter – sagen die Attraktivitätsforscher. Das Gesicht ist dabei besonders wichtig. Aber, nichts bleibt so wie es ist oder doch? Es gibt sie die ewig Schöne nahezu unausrottbar.
Die ewig Schöne ist ein Ärgernis für so manchen Gartenbesitzer, die ewig Schöne ist das Gänseblümchen auch Maßliebchen, Marienblümchen, Mondscheinblume, Morgenblume, Osterblume, Regenblume, Sommerröschen und mit vielen andere Namen mehr bezeichnet. Bellis perennis hat sie der große Systematiker Carl von Linné genannt. Und wirklich, immer wieder und unermüdlich schiebt sie ihre Blüten neu empor, sooft sie auch abgeschnitten werden. Unermüdlich blüht sie von Frühjahr bis Herbst. Unermüdlich schließt sie vorsorglich bei jedem Regen ihre Blüte um sie zu schützen.
So ist es nicht verwunderlich, dass sie der Jungfrau Maria gewidmet wurde. Sie war das Symbol für Unschuld und Reinheit. Die Heilwirkung der Blüten wurde hoch geschätzt. Salben mit Gänseblümchen sind Vitamin A-, C- und E- haltig. Sie werden der Haut aufgetragen, die sie schützt durch Saponine und Flavonoide. Auch in der Natur wirkt Bellis perennis. Sie bietet Bienen, Hummeln und anderen Insekten Nahrung. Die wieder die Größeren ernährt, Teil im Zyklus der Natur.

Wer kann sich dieser Schönheit entziehen? Wer ist nicht beglückt, wenn er die ersten Frühjahrsboten sieht? Es weht in diesem Erleben der Hauch der unbeschreiblichen Seligkeit in immer wieder sehnlich erwarteten Leben-sereignissen. Es liegt an uns sich diesem Erleben hinzugeben. Es als Wunder zu betrachten, dieses ewige Erwa-chen. Ewigkeit ist schwer vorstellbar. Doch vielleicht hilft da die Einlassung des Philosophen Ludwig Wittgensteins, "Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht. Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt. Unser Leben ist ebenso endlos, wie unser Gesichtsfeld grenzenlos ist."
Es erfordert von den Schönen Kraft und Energie, die notwendigen sich weiderholenden Erneuerungen ihrer Schönheit. Sie dient dem Fortbestand ihrer Art, der Weitergabe von Leben. Unser in jedem Gottesdienst wieder-holtes Herrengebet endet mit dem Vers: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit“.
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