Liebe Nachbarinnen und liebe Nachbarn,
im Jahr 2015 haben zwei Notunterkünfte für geflüchtete Menschen in Karlshorst eröffnet. Am 7. August 2015 hat der DRK Kreisverband Müggelspree e.V. im Auftrag des LaGeSo die Betreibung einer Notunterkunft in der Köpenicker Allee in Berlin Karlshorst übernommen. Dort wohnen zur Zeit ca. 1000 Mensch aus 21 Nationen, hauptsächlich Familien mit Kindern, in ehemaligen Büroräumen.
Im November 2015 wurde die Turnhalle der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in der Treskowallee 8 zu einer Notunterkunft erklärt. Seit dem 23.11.2015 ist die Sozialdiakonische Arbeit Berlin GmbH als Träger zuständig. Zur Zeit wohnen dort ca. 180 Männer im Alter von 18-52 Jahren. Sie kommen aus Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan und Eritrea.
Weil der Platz in den Berliner Erstaufnahmeeinrichtungen im Herbst 2015 nicht ausreichte, wurden schon viele dieser provisorischen Unterkünfte in Turnhallen, ehemaligen Kaufhäusern, Bürokomplexen oder Flughäfen eröffnet. In den Notunterkünften müssen nicht die Standards (beispielsweise Platz pro Bewohner) eingehalten werden, welche für die Erstaufnahmen gelten.
Die Turnhalle der HTW hat eine Grundfläche von 1000 qm2, also durchschnittliche 5,5 qm pro Bewohner. Jedoch müssen alle in einem Raum ohne Trennwände in Doppelstockbetten schlafen. Die Halle wird zusätzlich als Essens- und Gemeinschaftsraum genutzt, was dazu führt, dass sich die Privatsphäre des einzelnen Bewohners lediglich auf seine Matratze beschränkt. In einem Raum mit 179 anderen Menschen herrscht nachts nie jene Ruhe, die für ein angemessenes Schlafpensum notwendig wäre. Jetzt im Sommer kommt hinzu, dass die Halle sich über den Tag sehr aufheizt. Allerdings hat uns der Leiter Christoph Wiedemann berichtet, dass die Turnhalle im August 2016 schließen soll. Wohin es dann für die Bewohner geht? Das weiß keiner. Auf jeden Fall nicht mehr in eine Turnhalle, denn die will der Senat nach und nach räumen.
In der NUK Köpenicker Allee wohnen die Menschen etwas komfortabler. Sie haben immerhin getrennte Räume. Allerdings müssen auch sie sich die Zimmer mit mehreren Menschen oder als ganze Familie teilen.
Theoretisch haben fast alle Bewohner die Möglichkeit, in eine eigene Wohnung umzuziehen, wobei die Miete entweder vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) oder vom Job Center finanziert würde (gleiche Bedingungen wie bei Empfängern von Hartz IV). Dies gestaltet sich jedoch aufgrund von mangelndem Wohnraum in Berlin als sehr schwierig.
Um die Integration unserer neuen Nachbarn voranzubringen, ist Wohnraum von größter Wichtigkeit. Bitte helfen Sie mit, Wohnraum für unsere neuen Mitbürger zu suchen oder zu schaffen, damit sie dezentral und in Würde hier leben können.
• Sie haben ein freies Zimmer oder eine freie Wohnung, die Sie gerne an Geflüchtete vermieten würden?
• Sie kennen eine Wohnung, die demnächst frei wird und noch keine Nachmieter hat?
• Sie wollen ehrenamtlich bei der Zimmer- und Wohnungssuche unterstützen und beraten?
• Sie können sich vorstellen, einen oder mehrere Bewohner näher kennen zu lernen und ihn dabei zu unterstützen Deutsch zu lernen und seinen Weg in die Gesellschaft zu finden?
• Sie würden gerne Arbeitsgelegenheiten für Geflüchtete in einer gemeinnützigen Einrichtung oder Praktika in einem Unternehmen schaffen?
• Sie haben Fragen oder Ideen, die Sie gerne mit uns diskutieren würden?
Dann schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an.
SozDia NUK HTW Turnhalle
Telefon: 030-50193270
E-Mail-Adresse: nuk@sozdia.de
DRK NUK Karlshorst
Ansprechpartner: Fr. Beldzik
E-Mail: beldzik@drkfhb.de
Herzlichen Dank!
Ihr Team von der Notunterkunft Treskowallee und Köpenicker Allee, unterstützt durch Studierende der Katholischen Hochschule für Sozialwesen: Björn Jacobs, Lena Spitzer und Dirk Taube.
Sonntag, 3. Juli 2016
Meldeadresse Notunterkunft
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