Parwiz ist ein Junge aus Afghanistan, der seit April 2016 im Interkulturellen Jugendwohnhaus (IKJ), einer Einrichtung der SozDia Stiftung Berlin, lebt.
Vor seinen Augen wurde sein älterer Bruder ermordet, da er sich weigerte Militärdienst bei den Taliban zu leisten.
Auch Parwiz sollte zur Armee. Er weigerte sich mutig, wurde dafür verfolgt und gefoltert. Doch bevor ihn das Schicksal seines älteren Bruders ereilte, konnte er den Taliban glücklicherweise entkommen.
Um nicht noch einen Sohn zu verlieren, entschied Parwiz´ Mutter, dass Parwiz und sein Bruder Amanbik Afghanistan verlassen müssen.
Die Brüder flüchteten mit Hilfe von Schleusern im September 2015. Sie reisten von Afghanistan über Pakistan in den Iran und wurden auf der Flucht voneinander getrennt.
Das vereinbarte Ziel war Berlin. Parwiz schlug sich bis dorthin durch, doch sein Bruder schaffte es nicht. Er war verschwunden.
Im Mai 2017 erhielt Parwiz einen Anruf von einem Freund. Dieser teilte ihm mit, dass sein mittlerweile 15-jähriger Bruder seit eineinhalb Jahren als Obdachloser in Istanbul leben würde und übermittelte ihm die Kontaktdaten. Amanbik hatte sich nicht bei den Behörden gemeldet, da er Angst hatte, er würde zurück nach Afghanistan geschickt werden.
Mit Hilfe des Vormundes von Parwiz und einer Hilfsorganisation vor Ort gelang es, Amanbik in einem Waisenhaus in Istanbul unterzubringen. Mittlerweile hat er einen afghanischen Reisepass, was noch fehlt ist das Einreise-Visum für Deutschland. Obwohl der Fall Parwiz mittlerweile der Härtefallkommission der hiesigen Senatsverwaltung, dem Auswärtigen Amt und den Botschaften bekannt ist, konnten die Brüder bis jetzt nicht zusammen geführt werden. Aktuell scheitert das Vorhaben an der Vormundschaft für Amanbik. In der Türkei werden für gewöhnlich keine Vormünder für unbegleitete minderjährige Ausländer bestellt.
Parwiz Vormünderin könnte nur von einem deutschen Gericht bestellt werden, wenn sich Amanbik bereits auf deutschem Boden befände. Andernfalls könnte das von der türkischen Regierung als Eingriff in die Souveränität des Landes verstanden werden. Ohne einen Vormund wird Amanbik allerdings kein Einreisevisum bekommen.
Mittlerweile wurde ein Anwalt in der Türkei gefunden, der bereit wäre zum einen die Vormundschaft für Amanbik zu übernehmen und zum anderen auch mit den türkischen Behörden und der Botschaft in Kontakt zu treten und Amanbik bis zur Ausreise zu begleiten. Um den Anwalt und das Reiseticket bezahlen zu können, sind Parwiz und Amanbik allerdings auf Spenden angewiesen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Parwiz dabei unterstützen würden, seinen Bruder wieder bei sich - in Sicherheit - haben zu können.
Deshalb bitten wir Sie sehr herzlich um Ihre Spende auf das Konto:
SozDia Stiftung Berlin
Evangelische Bank eG
DE 47 5206 0410 0103 9054 62
Verwendungszweck: Interkulturelles Jugendwohnhaus
Montag, 18. Dezember 2017
Spendenaufruf für Parwiz und Amanbik
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