"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens" meinte F. W. Nietzsche. Strahlt dieses Bild nicht Hoffnung aus, Hoffnung auf die Kraft und Wunder des Lebens?
Der kleine Vogel kommt wie alle anderen aus einem Ei. Auch wenn er in seinem Namen Phoenicopterus ruber den des Phönix trägt, der laut Mythos immer wieder aus seiner Asche neu geboren wird. Die Realität seines Lebensweges ist extrem. Er wird in salzigen, für die meisten Lebewesen in lebensfeindlichen Lagunen unter sengender Sonne auf Schlammkegeln geboren.
Die erwachsenen Vögel ernähren sich von winzigen Salzkrebsen, die sie mit dem speziellen Filterapparat ihrer Schnäbel aus dem Wasser seihen. Der rote Farbstoff der Schalen der Kleinkrebse wird in die Federn der Vögel eingelagert. Ohne diese Farbpigmente würden die erwachsenen Vögel weiß aussehen wie das Küken. Das wird mit der Milch von Mutter und Vater ernährt, die sie in den oberen Verdauungswegen produzieren und die der Säugetiermilch ähnelt. Der Überlebenskampf der Küken in der Weite der Lagunen, in subtropisch-tropischer Hitze ist hart. Oft bleiben tote Junge nach der Brutsaison zurück. Im Herbst sehen die Bruthügel wie Aschekegel aus grauem Salzschlamm aus. Darauf liegen zuweilen noch ein Ei oder scheinbar verbrannte Überreste von jungen Flamingos, die gestorben sind. Alle flugfähigen Tiere sind auf der Suche nach Nahrung unterwegs. Denn die Vermehrung ihrer Futtertiere hängt von vielen Faktoren ab, die in den Lagunen oft wechseln und nicht gleichbleibend sind.
In der frühchristlichen Tiersymbolik ist zu finden: "Der Phönix wird auf die Person unseres Heilandes gedeutet. Denn vom Himmel kommend, hat er seine Flügel mit Wohlgeruch gefüllt, das ist mit heiligen Himmelsworten, damit auch wir im Gebet die Hände erheben und einen geistlichen Wohlgeruch entsenden, durch einen guten Wandel." Ausgehend davon, dass der Flamingo mit gerecktem Hals so groß wie ein Mensch ist, im Flug das Rot mancher Partien seines Federkleides glüht, wenn er der untergehenden Sonne entgegen fliegt, ist der schwebende Schwarm ein außerirdisch anmutendes Naturschauspiel. So mag es zu der Assoziation mit der Auferstehung gekommen sein, die der Vorstellung der Herrlichkeit der Rückkunft Christi auf Erden als Vergleich diente.
Auch die Apfelblüten mit ihren feinen rosa Äderchen erscheinen durchglüht vom Leben zu sein.
Die Frucht des Apfelbaumes gilt schon bei vorchristlichen Religionen und später auch in mittelalterlichen Darstellungen u. a. als Symbol der weiblichen Kraft und Fruchtbarkeit. So finden wir einige Bilder und Plastiken, in denen Maria mit einem Apfel dargestellt ist. Auch das Christuskind hält auf einigen einen Apfel in der Hand, der in diesem Falle wohl insbesondere auf die Frucht der Erkenntnis hinweist. In der griechischen Mythologie gibt es einige Sagen, in denen der Apfel eine Rolle spielt. Am bekanntesten ist wohl die griechische Sage in der Paris den Apfel der Aphrodite als der schönsten aller Göttinnen zuspricht und damit Athene und Hera frustriert. Das führt angeblich zum zehnjährigen Trojanischen Krieg und Untergang der Stadt. Daher auch der Begriff Zankapfel.
Als Frucht ist der Apfel in jedem Falle gesundheitsfördernd insbesondere die alten Kultursorten wie der herbe Boskoop, der aromareiche Cox Orange, der duftende Gravensteiner u.a.m. Es lohnt auf diese Sorten zurückzugreifen. Die Bäume sind nicht nur vitaler als die Neuzüchtungen. Die Früchte sind auch an gesundheitsfördernden Stoffen wie den antiallergischen Polyphenolen reicher. Die Polyphenole tragen auch zum Schutz gegen Pilzbefall und Insekten bei, also die alten Sorten sind i.d.R. weniger mit Pflanzenschutzmitten behandelt, die im Anbau eingespart werden können. Mit dem Kauf alter Sorten werden selbige auch im Anbau erhalten, das heißt der Genpool bleibt bewahrt.
Im Liturgischen Garten steht ein Baum der Sorte Boskoop. Der Apfelbaum als Baum der Erkenntnis sollte uns daran erinnern, dass Erkenntnis auch zu Gewissen und Verantwortung führen sollte. So hat am 27.10.2018 die katholische Bischofskonferenz das Dokument "Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag – Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die deutschen (Erz-)Diözesen" veröffentlicht. Die EKD veröffentlichte ebenfalls 2018 die Agenda 2030 unter dem Titel "Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben". Darin wird u.a. ausgeführt: "Wer heute dafür hält, die Rettung der kippenden Welt sei Gottes Sache, der spekuliert auf das, was Dietrich Bonhoeffer 'billige Gnade' nannte, und stellt sich Gottes liebender Weltzuwendung in Jesus Christus nicht zur Verfügung."